Gottesdienste bei uns im Martin-Luther-Haus

In den Gottesdiensten erleben und feiern Christinnen und Christen die Gemeinschaft mit Gott und untereinander. Die frohe Botschaft von Gottes Liebe in Jesus Christus, die im Gottesdienst verkündigt wird, ist der größte Schatz der Kirche. Aus ihr gewinnen Menschen Kraft und Hoffnung, erfahren sie Orientierung und Sinn. So steht auch in unserem Gemeindebezirk der Gottesdienst im Zentrum des Gemeindelebens.


Im Martin-Luther-Haus finden in der Regel an jedem Sonntag und allen kirchlichen Feiertagen Gottesdienste statt. Bis auf wenige Ausnahmen beginnen diese um 10.30 Uhr.

Die aktuellen Gottesdienstankündigungen für das Martin-Luther-Haus und alle anderen evangelischen Kirchengemeinden in Minden finden Sie auf den Internetseiten des Kirchenkreises Minden. Direkt gelangen Sie dorthin, wenn Sie hier klicken.

Die Gottesdienste sind immer um 10.30  Uhr. Wenn wir - wie Himmelfahrt oder am Ostermontag nach St. Lukas einladen - weisen wir darauf hin. Die Gottesdienst-Termine stehen auch im Gemeindebrief...

 

Wo spielt sich das Gottesdienst- und Gemeindeleben ab? Alles im Martin-Luther-Haus, Vorlaenderstr. 17, 32425 Minden...

 

Impfen - wir reden darüber...

Gemeinde am Martin-Luther-Haus – im September

 

Während ich diese Sätze schreibe, bereiten wir uns am Martin-Luther-Haus auf die beiden Konfirmationen vor. Auch dieses Jahr mussten sie aus dem Mai in den September verschoben werden. Mit der 3-G-Regel hoffen wir nun, `sichere´ und schöne Einsegnungsgottesdienste feiern zu können. Und hoffentlich sind auch alle Konfirmanden/innen dabei. Noch letzte Woche rief eine Konfirmandin ganz aufgeregt an: In ihrer Klasse war ein Corona-Verdachtsfall, sie musste in Quarantäne. Sie hoffe, zur Konfirmation wieder heraus zu sein. Zum Glück konnte sie nach zwei Tagen sagen, dass die Quarantäne aufgehoben ist. Heute Morgen hörte ich im Radio, dass zurzeit 30.000 Schüler/innen in Quarantäne seien – es wurde von einem Schüler berichtet, der nun zum dritten Mal zehn Tage zuhause bleiben muss.

In den letzten Wochen verschärfen sich die Diskussionen um das Impfen. In Deutschland ist das eine freiwillige Entscheidung jedes Einzelnen. Kaum jemand bezweifelt, dass das Impfen schon viele Leben gerettet hat und doch… Diese Woche haben wir uns in einem Gemeindekreis, in dem alle geimpft waren, gegenseitig erzählt, warum wir uns haben impfen lassen. Sicherheit, mehr Freiheit waren die Stichworte, die dabei fielen. Einige haben sich erst in den letzten Wochen impfen lassen und erzählen von Kindern, die sagten: „Mama, sonst kommen wir nicht mehr.“ Oder von einer Hausgemeinschaft, in der sich inzwischen alle haben impfen lassen.

Paulus erzählt im Römerbrief (Kapitel 14) von einer Diskussion, wer die Starken und wer die Schwachen sind, auf die Rücksicht genommen werden muss. Letztes Jahr war noch ganz klar: Die Schwachen, das waren die Älteren, die besonders für das Virus Anfälligen. Ein ganzes Land blieb vorsichtig, um sie zu schützen. Die warnenden Bilder aus Italien standen vielen lebhaft vor Augen. Und dieses Jahr? Für mich sind es besonders die Kinder, die Unter-Dreizehnjährigen, für die es noch keine Impfe gibt. Klar, zurzeit erkranken sie in Deutschland noch nicht so stark, zum Glück. Doch ständige Schulquarantäne und Homeschooling – was ist das?!

In dem Gemeindekreis haben wir auch über Ängste vor dem Impfen gesprochen. Es ist ja nicht so, dass die, die sich schon haben impfen lassen, keine Ängste kennen. Vertrage ich die Impfung, gibt es Langzeitfolgen? Solche Fragen kennt auch jede/r, der sich hat impfen lassen. Doch wo wären wir ohne die mittlerweile 60% der Bevölkerung, die vollständig geimpft sind – vor allem wegen der Delta-Variante? Wir haben in diesem Gemeindekreis gespürt, wie gut uns das Reden tut. Und wir waren uns sicher, dass es wichtig ist, in Ruhe miteinander zu reden, zuzuhören. Paulus schreibt zu dem Streit seiner Gemeinde jedenfalls (Römer 14,19): „Darum lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.“

                           

                                                          Ihre Sabine Bade

Der Blick von oben - nicht nur für Millionäre

Andacht für den August – Martin-Luther-Haus – Jörg Bade

 

Am zweiten Juli-Wochenende feierte der Milliardär und vielseitige Unternehmer Richard Branson (Musikindustrie, Eisenbahn, Raumfahrt) seinen Triumph: Er genoss den Blick auf die Erde, als er in 80 Kilometern Höhe die Schwerelosigkeit gespürt hatte und ließ sich so zitieren: „Was haben wir nur für eine schöne Erde!“ Und: „Wenn unsere Generation so etwas erreichen kann, was wird dann erst die nächste schaffen!“

Schnell wiesen die Beobachterinnen und Journalisten darauf hin, dass Richard Branson da gerade seine Milliardärskollegen und -konkurrenten ausgestochen hatte. Jeff Bezos, der Amazon-Gründer und Elon Musk, der Mitgründer des Bezahldienstes PayPal, des Raumfahrtunternehmens SpaceX und des Elektroautoherstellers Tesla bauen nämlich gleichfalls ihre Form von Weltraum-Tourismus auf. Der 70jährige Richard Branson wies denn auch auf die Möglichkeit hin, bald für schlappe 250.000 Dollar Flüge an den Rand des Weltraums buchen zu können.

Fast am selben Tag sah ich einen kurzen Bericht über die möglichen Folgen der sogenannten Kondensstreifen für unsere Atmosphäre, den Flugzeuge am Himmel hinterlassen können. Auch sie stehen im Verdacht, mit dem Kohlendioxidausstoß und reichlichem Methan den Treibhaushauseffekt für unsere Erde zu verstärken. Super-Geschichte also: Künftig können sich Superreiche einen Trip leisten, um dann für ein paar Minuten über die Erde zu staunen. „Man gönnt sich ja sonst nichts.“ Geht es wohl noch? Im ersten Kapitel der Bibel, in 1. Mose 1 heißt es am Ende der Schöpfungsgeschichte: „Und Gott ruhte und sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ Da werden Judenheit und Christenheit, eigentlich alle Menschen gleich zu Anfang in der Hebräischen Bibel eingeladen, die Erde als etwas Wunderbares anzusehen. Im nächsten Kapitel erhalten die Menschen dann den Auftrag, den „Garten zu bebauen und zu bewahren“. Schade, wenn das vielen Menschen mangels Bibel-Lektüre und Religionsausübung nicht mehr bekannt ist.

Wie wir das Leben anschauen – das ist eine Grundsatzfrage. Ich jedenfalls plane keinen Banküberfall, um mir dann einen kleinen Weltraum-Trip leisten zu können. Ich habe, wenn Sie diese Zeilen lesen, womöglich kürzlich den Blick auf die Nordsee genossen und köstliche Luft inhaliert - ohne Viertelmillion-Ticket.

Andacht zum Monatsspruch Juli - Sabine Bade

Juli 2021 Martin-Luther-Haus           Pfarrerin Sabine Bade

 

Liebe Mitlesende dieser Andacht,

einige unter uns machen in diesen Wochen Urlaub. Auch ich freue mich auf Tage an der Nordsee. Ferienreisen sind wieder möglich. Gleichzeitig sind da aber immer noch Bedenken wegen der Delta-Variante, hoffentlich kommen nicht noch regelmäßig neue Corona-Varianten, die uns in Angst und Sorgen werfen.

Auf jeden Fall tut allein die Vorstellung Urlaub machen zu können gut, eine Auszeit vom Alltag zu erleben. Für viele Menschen auf unserer Erde ist `Urlaub´ ein eher unbekanntes Wort, und auch meine Großeltern waren mit Leben, dem `Überleben´ von zwei Weltkriegen beschäftig. Urlaub machen zu können ist, wenn wir ehrlich sind, ein schöner `Luxus´. Und doch sind Menschen auch früher gereist, zum Teil sogar sehr weit.

Paulus, der Apostel, der Nachfolger Jesu, reiste viel, um Menschen von Jesus, seiner lebensöffnenden Botschaft zu erzählen. Eine dieser Reisen, so erzählt die Apostelgeschichte des Lukas, führte Paulus nach Athen, Griechenland. Erst ging er in die die Synagoge, in vertrautes Gebiet. Paulus war gebürtiger Jude und erzählte dort vom Evangelium, dann traute er sich in Unbekanntes hinein. Er ging hinaus auf öffentliche Plätze. Er fand in dieser Stadt der vielen Religionen den `Altar für den unbekannten Gott´. Und sagte: „Von diesem Gott will ich euch erzählen. Kein Gott zum Anfassen, wie auf euren Altären oder bei euren Götterstatuen – aber ferne ist er nicht. Alles hat er geschaffen – auch uns. Seinen Sohn hat er geschickt, seine Liebe. In Jesus findet ihr Leben, Leben für alle Tage.“ Und dann sagte Paulus den Satz, der der Monatsspruch für den Juli ist: „Gott ist nicht ferne von einem jeden von uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir.“       (Apostelgeschichte 17,27)

In Gott, in Jesus leben heißt deshalb: Ich habe jemanden, der mit mir geht – in alles Schöne wie Urlaube, in meinen Alltag, in Fragen und Ängste. Wir sind nicht allein. Und wer sich nicht allein weiß, der kann sein Herz öffnen für neue Urlaubserfahrungen und für den Alltag und all die Menschen, die uns dort begegnen.

 

      Ich wünsche uns gute, gesegnete Tage im Juli

                                                                        Ihre Sabine Bade