Mariensee hat klar Schiff gemacht

Mittlerweile ist es schon Tradition: Irgendwann im Frühling, jedenfalls vor Ostern, macht sich eine Gruppe von Ehrenamtlichen auf den Weg nach Langeoog, um im Freizeitheim Haus Mariensee klar Schiff zu machen. Bevor die Freizeit-Saison beginnt, steht die „Putzfreizeit“ auf dem Programm.

In diesem Jahr haben sich insgesamt 20 Personen Urlaub genommen, um auf Langeoog Arbeiten zu erledigen, vor denen man sich zu Hause gern drückt. Organisiert von Stefanie Fried und Volker Wehmeier aus dem Vorstand des Trägervereins Haus Mariensee führten die freiwilligen Helfer*innen Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten aller Art durch. Dazu gehörten das Putzen aller Fenster inklusive Rahmen und „Innenleben“ und das Waschen sämtlicher Gardinen und Vorhänge. Alle Küchengeräte bekamen eine Grundreinigung, alle Schränke wurden ausgeräumt, gesäubert und wieder eingeräumt. Alle Stühle wurden von den Spuren der letzten Saison befreit und die Tische im Speiseraum erhielten neue Tischdecken. Alle 27 Zimmer wurden gründlich sauber gemacht, alle Bäder geschrubbt; Silikonfugen wurden erneuert und diverse Ausstattungsgegenstände ausgetauscht. Im Garten sorgte unterdessen ein „Außen-Team“ für Strauchschnitt, freie Regenrinnen, saubere Jalousien und Reparaturen am Gebäude.

Obwohl all das viel Arbeit ist, macht die Putzfreizeit immer auch Spaß und weckt Vorfreude auf die folgenden Monate. Für dieses Jahr sind im Haus Mariensee bislang 23 Freizeiten geplant.

Dass man im Haus Mariensee mit anpacken muss, ist die Putz-Truppe gewöhnt, denn das gehört zum Konzept. Nun  schon seit gut 70 Jahren ist das Haus Mariensee ein „Selbstversorgerhaus“. Das Gebäude gehört zur St.-Marien-Kirchengemeinde; wer hier mit einer Gruppe Urlaub machen will, eine Tagung, ein Chor-Wochenende oder eine „Konfi“-Freizeit durchführt, muss das Küchen- und Reinigungspersonal selbst stellen.

Die ersten Jugendfreizeiten fanden im Sommer 1952 statt. Damals bekamen die Teinehmer*innen noch Listen an die Hand, welche Lebensmittel sie mitbringen sollten. „Heute sorgt das jeweilige Küchen-Team dafür, dass die richtigen Lebensmittel im Haus sind“, sagt Silke Hersemann, die unlängst den langjährigen Vorsitzenden des Vereins Haus Mariensee, Pfarrer Rainer Hiller, abgelöst hat. „Aber die Solidarität untereinander, die durch das gemeinsame Tun entsteht, ist ein Nebeneffekt, der glücklich macht.“ Außerdem sei durch die Selbstbewirtschaftung ein vergleichsweise kostengünstiger Aufenthalt auf der wohl schönsten aller Nordseeinseln möglich. Während der Putzfreizeit kümmerte sich Silke Hersemann um das leibliche Wohl der freiwilligen Helfer*innen. Ihr Mann Bernd engagiert sich ebenfalls im Vorstand und unterstützt sie dabei; außerdem koordiniert er anstehende Baumaßnahmen und die Kontakte zu ortsansässigen Handwerkern.

Haus Mariensee steht Kirchengemeinden und christlichen Gruppierungen offen, die Mitglied im Verein Haus Mariensee sind. Für 2024 gibt es noch einige freie Termine. Neue Mitglieder sind willkommen.