Zwischen den Welten - Leben nicht ausgrenzen 
Engagement für Mittelmeerflüchtlinge
Eine Vortragsveranstaltung am 04.05.2025

Die Christuskirche in Kutenhausen-Todtenhausen hat sich schon in der Vergangenheit mit der Gewährung von Kirchenasyl für Flüchtlinge und durch den Verkauf von fair gehandelten Orangen aus Süditalien, die nicht durch Ausbeutung von Flüchtlingen geerntet werden, besonders engagiert. Daher war es nur folgerichtig, dass die Evangelische Landeskirche anfragte, ob im Nachgang zum Evangelischen Kirchentag in Hannover die Koordinatorin der italienischen Flüchtlingshilfe „Mediterranean Hope“, Marta Bernardini, über ihre Arbeit für Flüchtlinge auf der süditalienischen Insel Lampedusa und ihr Engagement für Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Orangenplantagen in Kalabrien berichten könne. So entstand kurzfristig eine Veranstaltung, ergänzt um Beiträge von Pfarrer Rüdiger Höcker von der Seebrücke Minden und Oliver Roth von der Flüchtlingsberatung im Kirchenkreis Minden Lübbecke. Pastorin Katja Reichling konnte über 50 Interessierte im Gemeindehaus an der Christuskirche in Todtenhausen begrüßen. 

Marta Bernardini berichtete, dass das Hilfswerk „Mediterranean Hope“ nach der schrecklichen Tragödie vom 3. Oktober 2013 gegründet wurde. Damals ertranken 368 Migranten nur wenige Meter vor der Küste von Lampedusa im Mittelmeer. 

Seit 30 Jahren ist die Insel Lampedusa ein Symbol für das Leid und die Rettung von Flüchtlingen, die über die Mittelmeerroute nach Europa kommen. Diese sei – so Bernardini und Pfarrer Höcker - die gefährlichste Grenze der Welt. Mehr als 33.000 Menschen sind hier seit 2014 gestorben, ertrunken oder werden vermisst. Hier engagiert sich das Hilfswerk „Mediterranean Hope“ (MH). Es versteht sich aber nicht nur als ein Projekt, das humanitäre Hilfe für Geflüchtete leistet, sondern auch als eine politische Interessenvertretung. 

Im Jahr 2024 kamen rund 42.000 Menschen in Lampedusa an, das sind 85 % der gesamten Ankünfte in Italien. Im Vergleich zu 2023 ist die Zahl zurückgegangen, unterer anderem, weil die italienische Regierung einen Vertrag mit Tunesien abgeschlossen hat. Als Folge werden viele Menschen vor ihrer Ausreise unter menschenunwürdigen Bedingungen in Nordafrika eingesperrt, ins Meer zurückgestoßen oder sie sterben und verschwinden auf der Reise spurlos.

Angesichts dieser Situation haben sich die italienischen Kirchen auf Betreiben von „Mediterranean Hope“ für eine sichere und legale Lösung eingesetzt: die humanitären Korridore. Im Dezember 2015 unterzeichneten sie eine erste Vereinbarung mit dem italienischen Staat, um 1.000 schutzbedürftigen Menschen aus dem Libanon aus "humanitären Gründen" Visa zu erteilen. Inzwischen hat das Programm etwa 7.000 Menschen aus Ländern wie dem Libanon, Jordanien, der Türkei, Äthiopien, Iran, Pakistan, Libyen und Niger Schutz und Aufnahme in Italien ermöglicht. Die teilnehmenden, zumeist kirchlichen Organisationen koordinieren Kommunikation mit den örtlichen Behörden, die Reiseplanung sowie die Aufnahme und Eingliederung in Italien. Dieses Modell wird inzwischen auch in anderen europäischen Ländern umgesetzt. Die Humanitären Korridore in Kombination mit anderen Integrationsprogrammen, wie Sprachkurse, Wohnungsbeschaffung usw. sind ein sicherer und legaler Weg um nach Europa zu gelangen, aber sie können nicht der einzige Weg sein. Es bedarf einer europäischen Umsetzung von sicheren und legalen Überfahrten.

Im letzten Teil ihres Vortrages berichtete Marta Bernadini über die Arbeitssituation von Flüchtlingen in Kalabrien, eine der wichtigsten landwirtschaftlichen Regionen Italiens. Hier wird insbesondere Gemüse und Obst, mit dem Schwerpunkt auf Mandarinen, Orangen und Kiwis, angebaut. Arbeitskräfte sind hier oft illegal beschäftigte geflüchtete Menschen aus Subsahara-Afrika. Für die Arbeitskräfte besteht oft keine Möglichkeit zur legalen Arbeit und sie erhalten einen Lohn, der weit unter dem Mindestlohn liegt. Sie leben zum Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen in Zeltstädten, in denen es an grundlegenden Dingen wie Strom, Wasser und sanitären Anlagen fehlt. „Menschen“, so Marta Bernadini, „die hier unsere Lebensmittel ernten, werden als Abfall der Gesellschaft, als Abfall unseres Produktionssystems behandelt.“ Vor diesem Hintergrund hat Mediterranean Hope eine Partnerschaft mit einem Netzwerk lokaler Fair-Trade-Kooperativen aufgebaut. Im vergangenen Jahr wurden über 100.000 Kilo Orangen der Marke Etika an Partnerkirchen in Italien, hier in Deutschland und Großbritannien verteilt. Die Betriebe, die sich Etika anschließen, verpflichten sich zur Achtung des Bodens und einer gerechten Entlohnung aller Arbeitskräfte. Die Initiative Etika wird durch den Verkauf von Orangen auch durch den Eine-Welt-Laden Minden, die Christuskirche und weitere Gemeinden unterstützt.

Pfarrer Rüdiger Höcker von der Seebrücke Minden erweiterte den Bericht um die Darstellung der Fluchtrouten nach Europa und den derzeitigen Stand der europäischen und deutschen Flüchtlingspolitik. Oliver Roth, von der Kirchlichen Flüchtlingsberatung, ging in seinem Beitrag auf die Situation von Geflüchteten im heimischen Raum ein. Mit Sorge sehen beide der sich abzeichnenden veränderten Flüchtlingspolitik nach dem Regierungswechsel entgegen. Auf eine entsprechende Frage aus dem Publikum sagten alle drei Referenten übereinstimmend: „Flucht ist ein komplexes, globales Problem, weil wir nicht mit der weltweiten Ungerechtigkeit umgehen. Aber diese Ungerechtigkeit gehört auf die internationale Agenda und nicht die Verschiebung des Problems.“ Letztendlich gehe es um die Würde jedes und nicht nur des deutschen Menschen und die Menschenwürde ist nach dem Grundgesetz unantastbar. Nachdenkliche Worte und bewegende Berichte ohne Populismus und Polemik, für die sich – so eine Teilnehmerin – „auch ein kurzfristiger und spontaner Besuch im Gemeindehaus in Todtenhausen gelohnt hat.“

Für das Forum Christuskirche

Karl-Heinz Meilwes
Flamingoweg 14
32425 Minden
0571/61741

Fotos: (c) Karl-Heinz Meilwes

  

Demokratie-Abend am 12.11.2024
im Gemeindehaus der Christuskirche

Demokratieabend

An diesem Abend ging es um die Lage unserer Demokratie, darum, inwieweit sie gefährdet ist und was Institutionen, aber auch Einzelne dazu beitragen können, diese zu stärken.

Teil 1:
Rückblick und Austausch über die im Rahmen von 'Partnerschaft und Demokratie' in der Stadt Minden bisher durchgeführten Projekte, so dass ein interessanter Einblick in reale Möglichkeiten zur Stärkung von Demokratie gegeben wird. Die­se können vielleicht auch Impuls und Anregung zur Entwicklung ei­gener Aktivitäten und Projekte sein.

Teil 2:  Vortrag Prof. Dr. Beate Küpper
(Hochschule Niederrhein)
„Raus aus der Defensive - Demo­kratie rechtzeitig wirksam verteidi­gen"

Teil 3:  Podiumsdiskussion
mit Prof. Dr. Beate Küpper, Superintendent Michael Merlins, Landrat Ali Dogan, Guido Niemeyer VHS Minden.
Moderation: Katja Reichling, Michael Buhre

Hier der Bericht über diese gut besuchte Veranstaltung:

 

Brückenbauer am Werk: Forum Christuskirche und Demokratiekonferenz gemeinsam raus aus der Defensive.

 

Brückenbauer findet man in Minden nicht nur in der Herzog-von-Braunschweig-Kaserne, sondern manchmal auch in Gemeindehäusern. So beim gemeinsamen Abend des Forums Christuskirche und der Demokratiekonferenz: Gastrednerin Prof. Dr. Beate Küpper zeigte sich begeistert von der Vielfalt der Teilnehmenden, die im Gemeindehaus in Todtenhausen zusammengekommen waren und einen Querschnitt durch die ganze Zivilgesellschaft Mindens repräsentierten.

Zehn Jahre Demokratiekonferenz sind es mittlerweile, auch wenn die Moderatoren Bürgermeister a.D. Michael Buhre und Pfarrerin Katja Reichling zur Begrüßung die vergangenen Veranstaltungen erst zählen mussten. Erstmalig fand die vom Lokalen Aktionsplan Minden ins Leben gerufene Konferenz, vermittelt von Superintendent Michael Mertins, gemeinsam mit dem Forum Christuskirche statt. Viel hat sich geändert in diesem Jahrzehnt: Populisten sind in Europa und Amerika an die Macht gekommen. Der Krieg ist nach Europa zurückgekehrt. Und auch in Deutschland gewinnen populistische Strömungen immer mehr an Fahrt. Michael Buhre öffnete daher mit einem Warnruf: „Wir haben das Gefühl, wir sind in die Defensive geraten.“

 

Beate Küpper: „Die Brandmauer ist längst gefallen“

 

Aus Mönchengladbach in den Mühlenkreis gekommen war Dr. Beate Küpper, Professorin für Soziale Arbeit an der Hochschule Niederrhein und Mitautorin der „Mitte-Studie“ der Friedrich-Ebert-Stiftung, um in ihren Worten „das Publikum ein wenig zu gruseln“. Ihr Vortrag gestaltete sich daher als humorvoll vorgetragene, aber inhaltlich erschreckende Brandrede: der Anteil der Menschen, die offen rechtsextreme Ansichten teilen und die Demokratie in Frage stellen, steigt scheinbar unaufhaltsam an. Die Strategien der Populisten verfangen. Sorgen, gefühlte Benachteiligung und Wut, oft von Falschinformationen befördert, nähren den Populismus. Demokratische Strukturen werden unterwandert und ausgehöhlt. Antidemokraten stellen sich als Demokraten dar, und jedes demokratische Bekenntnis von Amtsträgern wird schnell als parteipolitische Befangenheit verteufelt.

Ihr Fazit: Demokraten müssten raus aus der Defensive. Mit klarer Kante und gleichzeitig ausgestreckter Hand müssten die antidemokratischen Kräfte abgewehrt, aber die Menschen im Graubereich, die für die Botschaften der Populisten empfänglich sein könnten, wiedergewonnen werden.

Die anschließende Podiumsdiskussion fragte erst nach den Sorgen und Hoffnungen der Teilnehmenden angesichts dieser politischen Großwetterlage. Mit deutlichen Worten gab Superintendent Michael Mertins seinem Entsetzen über den politischen Dammbruch in diesem Jahr Ausdruck. Während das Geheimtreffen einer kleinen Gruppe Rechtsextremer, die im Frühjahr in Potsdam ihren Vertreibungsphantasien freie Bahn ließen, noch Anlass für die größten Demonstrationen der bundesrepublikanischen Geschichte war, konnte bereits in den Landtagswahlkämpfen des Sommers ohne Gegenwind mit dem Slogan „Remigration“ geworben werden. Auch Landrat Ali Dogan sprach mit offener Sorge über die Debattenverschiebung, die selbst gemäßigte Parteien nun über Massenabschiebungen sprechen lässt.

 

Konkreter und näher am Geschehen im Mühlenkreis äußerte sich Guido Niemeyer: „Was ist, wenn diese ganzen guten Dinge über Haushaltsverhandlungen versacken?“ fragte der  Leiter des Programmbereichs Politik, Gesellschaft und Umwelt bei der VHS mit Blick auf die Finanzierung von Quartiersmanagern, politischer Bildung oder auch Jugendtreffs.

 

Michael Mertins: „Es ist die Aufgabe der Kirche, die Menschen zusammenzubringen“

 

Beate Küpper hatte den Wert solcher dritten Orte betont: die öffentlichen Räume, in denen Menschen zusammenkommen und aus der gesellschaftlichen Vereinsamung geholt werden können. Denn Einsamkeit sei eine Bedrohung für die Zivilgesellschaft, und gleichzeitig macht politische Bedrohung einsam, warnte Beate Küpper. Die VHS, Ehrenamt oder Kirchengemeinden seien solche dritte Orte, die aber auch entsprechend ausgestattet sein müssen, wie Guido Niemeyer und Michael Mertins betonten.

In eine unerwartete Richtung entwickelte sich die Podiumsdiskussion, galten doch viele der Fragen nicht dem Landrat, Bürgermeister oder VHS-Fachmann, sondern den Besuchern in der zweiten Stuhlreihe: den zahlreich erschienenen Jugendlichen, besonders vom Jugendforum „Politik für Morgen“, vertreten durch Kolya Moustaffa und Aylin Rescho. „Wir haben offensichtlich das falsche Podium eingeladen“, schloss Michael Buhre angesichts ihrer differenzierten Antworten. Auch Michael Mertins ließ sich von der Begeisterung der jungen Demokraten anstecken:  „Heute Abend habe ich gemerkt: Demokratie macht richtig Spaß.“

 

  • Wie bewerten die Teilnehmer/innen das Engagement für die Demokratie in Minden

Fotos: Copyright (c) Stadt Minden

Stern der Hoffnung

Weihnachtsbrief 2023

Liebe Freundinnen, liebe Freunde des Stern der Hoffnung!

»Ich komme aus dem Nichts, ich bin einfach in die Welt gefal­len«, sagte Júlia.

In einem Bananenkarton wurde das neugeborene Mädchen an einem 24. Dezember neben der Pforte eines Waisenhauses ge­funden. Der Jugendrichter nannte das winzige Geschöpf Júlia und fügte »de Deus« hinzu: »Júlia von Gott«. Sie sei vom Him­mel gefallen.

Júlias eigene Erinnerungen an ihre frühe Kindheit sind mit einem großen und kalten Ge­bäude verbunden und mit vielen Nonnen, die ständig darauf bedacht waren, aus ihr ein liebes und fleißiges Christkind zu machen. Júlia de Deus wurde damals immer lebhafter, immer neugieriger - und immer störrischer. Zu viele Bestrafungen kamen zu den täglich wachsenden häuslichen Aufgaben hinzu.

An den Sonntagen gab es wichtige Besuche. Paare, die ein Kind adoptieren wollten, kamen zur Messe und konnten sich nach dem Gottesdienst nach ihrem Belieben ein Kind aussu­chen. Die Blicke, die auf Júlia fielen, wandten sich stets gleich wieder ab. Sie hatte das Gefühl, unsichtbar zu sein.

Als sie zwölfjährig wurde, teilte ihr die Mutter Oberin mit, eine barmherzige Seele würde sie als Gesellschafterin aufnehmen. Endlich konnte sie die traurige Welt des Waisenhauses ver­lassen! Die wenigen persönlichen Gegenstände waren schnell gepackt und es dauerte nur wenige U-Bahn-Stationen, bis sie vor ihrem neuen Zuhause stand. Júlia wurde allerdings unsicher, denn die barmherzige Seele entpuppte sich als eine hilfsbedürftige, ständig kla­gende und kranke »Mama«. Sie hatte offensichtlich eine kostenlose Hausangestellte ge­sucht, die rund um die Uhr als Krankenschwester für sie da sein sollte. Niemand fragte die kleine Júlia, ob sie bleiben wollte - sie hatte ungefragt alles zu erledigen, was von ihr ver­langt wurde.

Mit 15 Jahren ergriff sie die Flucht. Júlia landete am untersten Ende der sozialen Leiter, im chaotisch gefüllten Drogenrevier von »Cracolândia«. Die allerersten Drogen empfand sie als Erlösung. Es schien ihr, als würde sich das Unglück in Nichts auflösen.

Doch nun griffen andere Hände nach ihr. Sie geriet in den Sog von Drogenhändlern und Zuhältern, von üblen Kunden und Krankheiten - auch in die Hände von AIDS. Abgemagert brachte sie einen kränklichen Jungen zur Welt, der ihr schon bald entrissen wurde. Eine engagierte Sozialarbeiterin organisierte in der Ecke eines leeren Grundstücks eine Art Hütte für sie. Hier hauste sie nun: zu schwach, um weiterzuleben, und zu hartnäckig, um zu ster­ben. Wenigstens war sie jetzt selbständig. Ein Sturz nach einem Schlaganfall setzte auch dieser Unabhängigkeit ein Ende. Alarmiert fanden die Mitarbeitenden der Casa Esperanga die junge Júlia. Sie ließen sie gründlich untersuchen, versorgten sie mit den nötigen anti-retroviralen Mitteln und nahmen sie auf. In dem gastfreundlichen Hospiz in der Ostzone von Säo Paulo hat sie wieder angefangen zu lachen und zu träumen. Das verwinkelte und freundliche Haus mit den vielen Rolli-Fahrenden, die neuen Freunde und Freundinnen und das Personal, das ihr Tag und Nacht zu Diensten steht, scheinen ihr zu gefallen! Jetzt ist der »Stern der Hoffnung« ihr Zuhause.

In Benin, im Armutsgebiet Westafrikas, hat Tayo nichts zum Träumen. Er war gerade mal drei Jahre alt gewesen, als seine Mutter an AIDS verstarb und ihn angesteckt zurückließ. Die Familie der Mutter beeilte sich, den Vater ausfindig zu machen und ihm das Kind zu übergeben, um das er sich nie gekümmert hatte.

Tragischer als in Brasilien ist in Benin das Problem der Zwangsarbeit von Waisenkindern. Nach dem Tod einer Mutter werden die Angehörigen aktiv, um einen Platz für die Kinder der Verstorbenen zu finden. Die Aufnahme ist öfters nicht wohlwollend. Die Kinder müssen sich unter Lasten beugen, die für ihr Alter viel zu schwer sind. Sie sind es, welche die Märkte bedienen, Waren aufbereiten und Kunden versorgen. Man findet Jugendliche für alle Dienste in den Haushalten, auf den Straßen und am Strand. Niemand ist so arm, dass man nicht noch etwas aus ihm herausholen könnte. Man nimmt ihnen, was sie nicht haben: die Gesundheit und ein glückliches Leben. Was ist mit kranken Waisenkindern, was ist mit de­nen, die ihre Eltern an AIDS verloren haben und selbst daran erkrankt sind?

Tayo war kränklich, entwickelte sich schlecht und erholte sich nicht mehr. Die Konkubine des Vaters weigerte sich, unter demselben Dach mit dem elenden Sohn zu leben. Sie legte Tayo deshalb vor die Tür der Familie der Mutter; da lebte sein um einige Jahre älterer Bru­der. Dieser Bruder - von Hanf abhängig - wechselte oft den Wohnort und wusste nicht, was er mit einem Geschwisterchen anfangen sollte, das einfach nicht sterben wollte, obwohl es auch nicht selbständig leben konnte. Tayos Körperchen wurde zunehmend verzehrt vom schweren Hautausschlag und von Magen-Darm-Problemen. Niemand hätte seinen Krankenhausaufenthalt bezahlt. Im Win­kel eines Hauses hat Nukundido, die häusliche Krankenpflege in Cotonou, Tayo in schlimmem Zustand gefunden.

Jetzt wird täglich für ihn gesorgt. Er erholt sich zunehmend. Manchmal lächelt er - wie ein Weiser. Er spürt, dass ein neuer Lebensabschnitt begonnen hat.

Was für ein Glück, wenn ein Kind sein Tränenkleid ablegt und den Weg findet - den Weg ins Leben.

Es ist wie Weihnachten. Wir sind wie Júlia, »de Deus«. »Tayo« heißt auf deutsch »zum Glück geboren«.

Lieben Dank Euch allen und frohe Weihnacht für alle Eure Lieben!

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